Das Schließfach ist eine günstige und sichere Option zur Verwahrung von Edelmetallen, Schmuck und anderen Wertgegenständen. Die Lagerung zu Hause kommt als Alternative nicht in Betracht, da der Versicherungsschutz der Hausratversicherung nicht greift. Es bräuchte einen professionellen Tresor, der gegen Einbruch und Diebstahl geschützt ist und die Installation ist teuer. Folglich ist das Bankschließfach eine sichere Alternative, oder? Wie sieht es hier mit dem Versicherungsschutz aus?
Achtung Fehler: Wenn nur die Basisabdeckung greift
Grundsätzlich haftet die Sparkasse oder Bank für den Schließfachinhalt, wenn sie den Verlust selbst verschuldet. In der Praxis sieht es aber oft anders aus, da viele Banken die eigene Haftung limitieren. Der Versicherungsschutz kann dann gegen Zahlung einer höheren Prämie erweitert werden.
Vor der Schließfachmiete ist es daher wichtig zu schauen, was die Bank absichert und welche Optionen zur Erweiterung es gibt.
Eine klassische Schließfachversicherung muss aber nicht von der Bank selbst kommen. Es ist auch möglich, das Fach über die Hausratversicherung absichern zu lassen. Hierfür braucht es jedoch eine neue Police oder eine Erweiterung, denn von Haus aus haftet die Hausratversicherung nicht für extern gelagerte Wertgegenstände.
Sorgfältige Bestandsliste ist Pflicht
Der Abschluss einer Schließfachversicherung ist ein wichtiger Schritt, reicht im Schadensfall aber nicht aus. Jetzt kommt die Bestandsliste zum Einsatz, die sich entweder vordefiniert über den Anbieter der Versicherung oder auch einfach via Excel-Liste erstellen lässt. Sollte es zu einem Versicherungsfall kommen, muss der Besitzer den Inhalt nachweisen können. Da der aber nicht mal den Bankangestellten bekannt ist, kann das zum Problem werden.
Einfach aufschreiben reicht nicht, ein korrekter Nachweis erfordert unter anderem:
- Gegengezeichnete Inventarlisten
- Kaufbelege der Wertgegenstände
- Fotografien
- Siegelnummern, Barrenkennzeichnungen Zertifikate
Falsche Angaben führen dazu, dass der Versicherungsschutz nicht greift und gegebenenfalls sogar eine Straftat vorliegt.
Achtung: Viele Menschen investieren nicht nur in physische Werte, sondern auch in Bitcoin und andere Kryptowährungen. Auf einem externen Speichermedium lassen sich die Coins „kalt“ speichern und sicher lagern. Im Schließfach sind sie allerdings nicht versichert, sondern nur die Hardware, auf der die Daten abgespeichert sind.
Schließfach oder eigene vier Wände – was ist sicherer?
Für manche Menschen ist der Gedanke an die Auslagerung von Wertgegenständen mit Unsicherheiten verbunden. Es fühlt sich auf den ersten Blick sicherer an, Schmuck, Edelmetalle und andere Werte zu Hause zu lagern. Versicherungstechnisch birgt das jedoch Risiken. Um einen vollständigen Schutz durch die Hausratversicherung zu gewährleisten, braucht es einen professionellen Wertschutzschrank. Entspricht dieser nicht den Vorgaben des Versicherers, greift die Hausratversicherung nicht oder nur bis zu bestimmten (geringen) Wortgrenzen.
Die Entschädigungsgrenzen variieren in Abhängigkeit vom gewählten Versicherungstarif, betragen aber in der Regel nicht mehr als 3.500 Euro bei Bargeld. Höher liegen die Werte bei Schmuck, Edelsteinen oder Gold – allerdings auch hier nur mit passender Lagerung.
Das Schließfach ist die sicherere Option, allerdings nur mit der richtigen Versicherung. Es reicht nicht aus, sich einfach auf das von der Bank angebotene Produkt zu verlassen. Ein Basisschutz ist zwar vorhanden, allerdings deckt der oft nur einen Bruchteil der Wertsumme, die sich im Schließfach befindet. Um optimal vorzugehen, macht es Sinn, zunächst zu vergleichen und dann ein Schließfachangebot zu nutzen, dass einen Rundumschutz im Diebstahlfall bietet.
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